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Datum: 5.7.2002 17:46
Name: wg.
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So einfach ist auch die Welt in Madagaskar nicht.

Ravalomanana hat mit seinem PM durch unendliche

Sturheit Madagaskar 10 Jahre seiner Entwicklung

gekostet, stört aber im Forum scheinbar niemanden.

Ist ja Demokratie.

wg.

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Datum: 5.7.2002 15:41
Name: Gasy ka manja
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Sei nicht so naiv, es ist Politik. Man setzt immer auf starke Pferd. Zurzeit heisst er Ravalomanana. vor paar Monaten war Ratsiraka no mächtig jetzt nicht mehr. Adios

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Datum: 5.7.2002 15:40
Name: wg.
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1991 wurde Zafy zum Präsidenten gewählt. Die geänderte Verfassung sah die mehrheitliche Zustimmung
des madag. Parlamentes bei der Entlassung des Ministerpräsidenten vor. 3x lehnte das Parlament die
Entlassung von MP Ravony ab, 2x war ich selbst bei der Abstimmung. Was machte Zafy??
Natürlich, er führte ein Referendum zur Änderung der Verfassung durch und ernannte nach
Entlassung von MP Ravony weitere 5 Ministerpräsidenten, dann wurde er vom HCC wegen Korruption
aus dem Amt entfernt. Es folgte die Neuwahl 1996. Stichwahl Zafy-Ratsi; nach mehrmaligem
Nachzählen gewann angeblich Ratsi mit 51%; Zafy bekam 49%. Wie gesagt, mehrere Nachzählungen
mit unterschiedlichen Resultaten. Warum ich das schreibe??!!!?? Alles wie gehabt. Das gleiche HCC
wird personell einfach verändert und zählt solange bis für Rava und Sylla die Zahlen stimmen,
nur Ratsi betrügt, wie einfach. Um allen Missverständnissen vorzubeugen: die Ratsi- und Zafyzeiten
waren nicht demokratisch. Aber wer mit so hohem Anspruch Antritt, muß ohne
Fehl und Tadel gewählt werden. Hat etwa eine unabhängige Institution die „Nachzählung“
überwacht, nein kein Gedanke daran. Es gibt Zweifel, die niemand heute ausräumen kann.
Ein angepasstes HCC kann in diesem Kontext niemals ein Garant für saubere Wahlen und
Demokratie sein.

Auch sind da noch Figuren aus der Ratsizeit wie Manandafy ( das Pferdegesicht ) Sylla und noch
viele Andere. Die sind über Nacht Demokraten geworden.
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Datum: 5.7.2002 7:43
Name: Susanne
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Rajaofera mag recht haben, aber, was ist dann die optimale Lösung???

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Datum: 3.7.2002 8:13
Name: Rajaofera
Homepage: http://kiss.to/Davis
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Also doch: Frankreich will uns nicht wieder knien lassen, es hat sich für Plan B entschieden. Die Exekutive (die einzige Institution die Frankreich in einer Kolonie anerkennt) wird solange verwässert, bis diese Regierung weiter im Auftrage Frankreichs handelt. Das Ziel ist klar: Pierrot Rajaonarivelo zu einem wichtigen Ministerium verhelfen und mittelfristig die Aera Ravalomanana überwinden indem eben dieser Pierrot Rajaonarivelo zum nächsten Staatthalter Frankreichs (Präsident) in Madagaskar aufbaut. All das nennt man nationale Versöhnung! Man hätte auch Rajaonarivelo von Ravalomanana zum Senator ernennen lassen können, aber Frankreich erkennt den Senat nicht an, also haben wir nun eine gouvernementale Versöhnung! Welch eine fundamentale Verarschung!

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Datum: 28.6.2002 11:24
Name: bobalahy
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Wissen Sie was für information über Madagaskar Joschka Fischer hat. Bei der Diplomaten auf Madagaskar herrschen eine Informationskrieg. Jede Diplomaten haben verschiedene Information von beide Rivalen. Die Wahlkampfkosten sind noch nicht bezahlt, wer sollte die bezahlen?. Deshalb sind die IWF und Weltbank nicht so sonderlich das Geld rauszugeben.

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Datum: 27.6.2002 10:54
Name: Conrad
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Musste es soviel Menschenleben kosten bis sich Deutschland "herabließ" um die "erste Garnitur" zu senden?
Und wie geht's jetzt weiter?
War das nur halbherzig - mit Rücksicht auf Frankreich? Oder hat man endlich erkannt, dass man gemeinsam mit Frankreich keine ehrliche Außenpolitik machen kann - jedenfalls in Beziehung auf die frankophonen afrikanischen Länder. Da fühlt sich Chirac weiterhin als Oberherrscher aller korrupten Präsidenten.

Kann jetzt Joschka Fischer noch Ravalomanana irgendwann empfangen ohne vor Scham in den Boden zu versinken?
Muss jetzt nicht endlich die "gemeinsame Aussenpolitik" der EU gründlich überdacht werden?

So jedenfalls kann es nicht weiter gehen!

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Datum: 25.6.2002 14:44
Name: Susanne
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Danke Berthold! Aber ich verfolge die Entwicklung in Madagaskar erst seit ein paar Monaten. Eben seit ich selbst dort war und dadurch ein persönlicher Kontakt entstand. Ich versuche zu verstehen, was da vor sich geht. Ich will nicht einfach unwissend mitreden.

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Datum: 25.6.2002 8:44
Name: Berthold
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Die Frage Susannes kommt sehr spät. Schon von vornherein hat sich Frankreich und Europa hinter Ratsiraka gestellt! Ratsiraka konnte sich der Unterstützung der Regierungen in der EU sicher sein (wohl durch Versprechungen seines Freundes Chirac).
Eine solche weltpolitische Sicherheit im Rücken, lässt diesen Verbrecher noch weitere und größere Schandtaten vollbringen oder anordnen. Auch jetzt noch lässt Frankreich nicht locker um seine Macht in Madagaskar zu behalten, die es durch Ratsiraka in Madagaskar ausübt.

Staaten, die keine nachkoloniale Komplexe haben, wie USA, Schweiz oder Norwegen, haben Ravalomanana anerkannt.

Deutschland, Frankreich und die anderen EU-Länder geben weiterhin einem Verbrecher, Mörder, Blutsauger Ratsiraka die Hand und Frankreich lässt von seinem Boden aus Terrorismus nach Madagaskar exportieren.

Die Frage, was sich ändern würde, ist eine akademische Frage.

Mit einer Anerkennung Ravalomananas und gleichzeitiger Verurteilung Ratsirakas mit allen Konsequenzen (Anklage vor dem Internationalen Gerichtshof, Beschlagnahme des dem Volk geraubten Vermögens etc) kann man Ratsirakas Einfluss unterbinden.

Die Menschen in Madagaskar stehen mit überwältigender Mehrheit hinter Ravalomanana. Und wie ich diese Menschen aus langjähriger Erfahrung kenne sind sie im Grunde ein sehr friedvolles Volk. Nur die Armut und die Entlohnung durch Ratsiraka für terroristische Taten, die ihnen momentan etwas aus dieser Armut heraushilft, treibt einen Teil in die Unterstützung für Ratsiraka.

Betrachtet man sich die nachkoloniale Geschichte Madagaskars, dann stellt man fest, dass es dort Gewalt nur im Zusammenhang mit Ratsiraka und Frankreich gegeben hat - wenn sich das madagassische Volk von diesem eiskalten Tyrannen befreien wollte.
Ohne Ratsiraka wäre Madagaskar ein Land mit Frieden.

Und mit Ravalomanana, der schon als Bürgermeister von Antananarivo alles Machbare für seine Stadt und deren Einwohner tat (mit privaten Geldern und trotz massiver Behinderung durch Ratsiraka mit seinem Staatsapparat), der auch fürsorglich mit den Arbeiter/innen seiner Firma umgeht, braucht das madagassische Volk nicht lange darauf zu warten, dass dort endlich Schluss ist mit Korruption und Misswirtschaft.
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Datum: 25.6.2002 7:51
Name: Susanne
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hallo wg.! Nur Hoffnungslosigkeit lese ich in diesen Zeilen. Noch gibt es Grund Hoffnung zu haben! Und wenn die Hoffnung stirbt, dann stirbt auch das Volk! Gebt die Hoffnung nie auf!
Eine Frage möchte ich zur Diskussion stellen: was würde sich tatsächlich ändern, wenn Europa offiziell Ravalomanana anerkennen würde? Wäre dann der Terror Razirakas vorbei?

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