Von Frankreich gelenkte Verschwörung gegen Ravalomanana?

Forum Madagaskar 24.05.2002

In Madagaskar ist bekannt, dass schon Ratsirakas Vater Albert mit Frankreich kollaborierte und madagassische Unabhängigkeitskämpfer denunzierte, die dann hingerichtet wurden. Aus Dankbarkeit wurde dessen Sohn Didier, der spätere "Präsident", auf einer Militärakademie in Frankreich mit allen Tricks ausgebildet, die die französische Militärstrategen auf Lager hatten, um Unabhängigkeitsbestrebungen in den Kolonien- mit Gewalt oder hinterlistigen Schurkenstreichen - zu unterdrücken.

Ratsiraka hat also einflussreiche Freunde in den führenden Kreisen und Hintermännern des französischen Militärs und der französischen Politik, die aufgrund ihrer gemeinsamen Ausbildung und somit Geisteshaltung eine Art geheimer Loge oder Orden zu bilden scheinen, die mit allen ihnen möglichen Mitteln den Einfluss der "Grand Nation" auf die ehemaligen Kolonien optimieren wollen. Zum Großteil begründet aus einer nicht überwundenen "Schmach" ob der Unverschämtheit und Undankbarkeit der Menschen in den ehemaligen Kolonien, dem Schutz der "Grand Nation" entsagt zu haben.

Ein gefährliches politisches Handlungsmotiv Frankreichs. Die verbissene Umsetzung in der politischen Praxis führt immer mehr betroffene unschuldige Menschen in die Verelendung. "Frankreich gibt nicht eher auf, bis es jeden Nagel, der in der Kolonialzeit eingeschlagen wurde, mit Zins und Zinseszins zurückerhalten hat", schreibt ein Journalist in einem internationalen politischen Journal. Die Ausbeutung während der Kolonialzeit war der gerechte Lohn für den Segen der französischen Kultur und Zivilisation, mit der diese Länder beglückt wurden.

Eine "revision des accords de cooperation" mit Frankreich, in den siebziger Jahren vom "Präsidenten" Ratsiraka proklamiert, war - im Nachhinein gesehen - ein rein taktisches Manöver, um den nachkolonialen Einfluss Frankreichs in Madagaskar zu forcieren, die "billigen" Ressourcen Madagaskars heimlich für sich und seine Freunde in der französischen Wirtschaft und Politik verfügbarer zu machen.

Diese Kreise haben auch einen nicht zu unterschätzenden maßgeblichen Einfluss auf die OAU. Dort ist der Einfluss Frankreichs ebenso eigennützig. Ohne Frankreichs "oui" bewegt sich dort nichts. Alle Vorschläge zur Beilegung der Krise in Madagaskar sind , medizinisch ausgedrückt, Placebos, die der "Internationalen Gemeinschaft" und der EU verabreicht werden um eine Aktivität vorzutäuschen, die nicht vorhanden ist. Scheingefechte, welche die wahre Absicht Frankreichs vertuschen sollen: Madagaskar aushungern lassen, damit die Bevölkerung entnervt und ohnmächtig nach dem "Retter" Ratsiraka ruft ("bei ihm ging es uns besser!"), der dann wieder als verlängerter Arm der oben genannten französischen Interessengruppen sein korruptes Spiel mit dem eigenen Volk treiben kann.

Vince Spaniol, Forum Madagaskar