Dakar, Dakar...

Alain Rajaonarivony - 10.06.2002

Das Treffen dauerte zwei Tage. Marc Ravalomanana verließ die senegalesische Hauptstadt am Sonntagabend in dem "Falcon", den ihm die französische Regierung zur Verfügung stellte. Alle Beteiligten sind mit dem Treffen zufrieden, obwohl sich nichts Konkretes daraus ergab. In der Tat, es wurde kein einziges Abkommen unterzeichnet.

Frankreich konnte aber zeigen, dass ihre Macht fest steht. Sie hat in die Angelegenheit Dakar II in vielerlei Hinsicht sehr viel investiert. Sie hat ihre "Schützlinge" versammelt, um die Fazilitatoren zu spielen: Abdoulaye Wade (Senegal), Omar Bonga (Gabun), Denis Sassou Nguesso (Kongo), Blaise Compaoré (Burkina Faso), Laurent Gbagbo (Elfenbeinküste). Man glaubte fast, sich in der guten alten Zeit der OCAM (Organisation Commune Africaine et Malgache) zu befinden, die nach der Unabhängigkeitswelle von der Hexagone initiierte Konkurrentin der Afrikanischen Einheit, und die die Frankophonen vereinen sollte.

Die Afrikanische Einheit spricht mit der Stimme von Omar Bongo von einem "Erfolg". Ihre Einladung wurde geehrt und sie konnte einige Lösungsvorschläge geben: eine Übergangsregierung und antizipierte Legislativen. Sie hat das gute Gewissen, ihre Aufgabe für das Land der Brüder erledigt zu haben. Ob die Madagassen dieser Empfehlung folgen wird, wird man sehen ...

Marc Ravalomanana hat jedenfalls auf der internationalen Ebene an Würde gewonnen. Er wurde von seinen afrikanischen Homologen empfangen und er konnte seine Ideen verteidigen. Ihm wurde zugehört und er hat nichts aufgegeben. Sein Ziel war es, lediglich über die besten Bedingungen des Abganges von Didier Ratsiraka zu verhandeln. Auf dem Terrain machen seine Truppen sowieso Fortschritte.

Was Didier Ratsiraka anbelangt, er konnte vielleicht zum letzten Mal den Prunk der Republik kosten. Er hatte nichts vorzuschlagen und die Tatsache, dass er anwesend war, war für ihn ein Grund zur Zufriedenheit. Dies war ein Beweis, dass er noch nicht ganz fertig war.

Daka II ist zu Ende gegangen. Alle atmen auf! Niemand wurde gedemütigt, eine neue Seite wird aufgeschlagen ...

Übersetzt von Sarah Heydenreich