DER LÄNDLICHE BEREICH AUF MADAGASKAR              

Die Verteilung der Bevölkerung Madagaskars ist ungleichmäßig : über ein Drittel wohnt auf dem Land. Demzufolge ist die Wirtschaft des Landes ländlich orientiert. Die Bauern gelten als wichtigster Baustein der Entwicklung.

1-   Das Land kurz zusammengefasst :

I) Die Umwelt : Da Madagaskar bisher über sehr wenige große Betriebe verfügt, ist es zur Zeit  noch vor industrieller Verschmutzung bewahrt. Dennoch drohen eine schnelle Entwaldung und  Bodenerosion. Dazu kommen Buschfeuer, die seit Jahrhunderten immer wieder ausbrechen. Es ist zwar in der Gegenwart verboten, Buschfeuer zu entzünden, aber die strikte Anwendung der Gesetze und Strafverfolgung werden durch fehlende Finanzmittel nicht durchgeführt.

Neben diesen Umweltschutzproblemen existieren aber noch unzählbare unberührte Gebiete, und es wird heutzutage sehr viel gemacht, sie zu bewahren. Ziel ist aber auch, die geschädigten Gebiete wieder in Ihrem ursprünglichen Zustand zurückzubringen.

II) Die Wirtschaft und die Infrastruktur:  die Wirtschaft leidet unter dem Mangel an dauerhaften und bedeutenden Investitionen. Die erforderliche Infrastruktur zur Entwicklung des Landes fehlt demzufolge auch: die Beförderung von Personen und Gütern. Schulen, Elektrizität und Trinkwasser, sanitäre Anlagen kommen selten vor, und wenn sie vorhanden sind, bleiben sie nicht lange intakt, weil die Instandhaltung zu kurz kommt. Dies geschieht nicht nur auf dem Land, sondern auch im Stadtgebiet.

Diese großen Nachteile und Rückständigkeiten können jedoch auch als Vorteile für die Investoren und Unternehmen angesehen werden : das Land verfügt noch über so viele Möglichkeiten für wirtschaftliche Betätigung  und ist noch weit von einer Sättigung des Marktes entfernt. Selbstverständlich müsste dieser Prozess Rücksicht auf die Umwelt, die Kultur und den Menschen nehmen.

III) Die Menschen haben meistens kaum oder gar nicht die Schule besucht. Sie beschäftigen sich mehr oder weniger nur mit dem Ackerbau oder der Viehzucht.

Die Landflucht der im allgemeinen Fall unzufriedenen Jugendlichen reduziert die Arbeitskräfte und vermindert die Chancen einer Entwicklung.

Wenn man aber bedenkt, dass sie erst auf das Land zurückkehren, falls die Verhältnisse besser werden, und auch dass sie dazu beitragen können, taucht die synallagmatische Eigenschaft der Entwicklung auf, diesen Vertrag auf Gegenseitigkeit.

Diese Lage spricht nicht für einen Aufschwung der Landwirtschaft Madagaskars. Sie besteht im wesentlich aus dem Anbau von Litchi, Kaffee, Vanille, Reis und im Rinder-, Schweine- oder Geflügelzucht. Es wurde seit einem Jahrzehnt aber viel unternommen, wirksame Lösungen zu finden.

2- Unterstützung des ländlichen Gebiets:

Einerseits steigt die Anzahl von Verarbeitungsbetriebe allmählich seit ein paar Jahrzehnten mit Unterstützung der Regierung, von privaten Investoren und der Weltbank oder des IWF. Dies eröffnet den Bauern einen Absatzmarkt. Der Preis der Rohstoffe ist jedoch noch zu niedrig im Vergleich zu den Preisen von verarbeiteten Produkte. Heutzutage ist die Anzahl dieser Ansiedlungen noch nicht erfreulich aber es bedeutet schon einen ersten Schritt zur Erschließung der ländlichen Gebiete.

Auf der anderen Seite nimmt die Anzahl von Organisationen oder Programme für die Entwicklung des Landes zu. Unter ihnen ist der Plan für die ländliche Entwicklung PADR, den die Regierung durchführt. Außerdem ist Madagaskar Mitglied von internationalen Organisationen wie der Community of Eastern and Southern Africa COMESA und der Southern African Development Community SADEC. Gezielt ist der Zugang madagassischer Produkte ins Ausland –hier für den benachbarten Kontinent. Eine Landwirtschaftskammer wurde auch gegründet, das Tranoben’ny Tantsaha.

Landwirtschaftsingenieure, Lehrer, Ärzte sind aufgefordert, sich auf dem Land zu etablieren. Sie erhalten jedoch keine Garantie für ihren Lebensstandard. Es sind in meisten Arbeiterlose  aus der Stadtgebiet oder Leute, die heimkehren. Die öffentlichen Sicherheitskräfte gehören auch zu den Leute die massiv auf das Land umgesiedelt werden.

3-Die Landwirtschaft :

Die Landwirtschaft Madagaskars beschränkt sich auf herkömmliche Methoden , da sie keine großen finanziellen Voraussetzungen fordern. Die Lagerung von Produkten oder Rohstoffen erfolgt beispielsweise selten mit Konservierungsmitteln, und das erklärt auch teilweise, warum sie so schnell schlecht werden, bevor sie den Markt erreicht haben.

a) Erst mit Beginn der Exporte wurden Normen für die Qualität der Produkte festgelegt. Dazu kamen auch die Landwirtschaftsbetriebe und die Sammlungsgesellschaft. Seitdem mehrere Tierseuchenfälle bekannt sind, kann Madagaskar kein Fleisch in die europäische Union exportieren.

b) Die Ertragsmenge ist nicht ausreichend, da die Bauern eine  Zeit lang nur für eigene Bedürfnisse produzierten. Eine Anpassungsfortbildung ist also sehr schwierig. Auch wenn einige Gebiete effizient produzieren, können sie ihre Produkte nicht rechtzeitig verkaufen wegen ihrer isolierten Lage oder jährlicher Unwetterereignisse.

4- Die Viehzucht:

Generell gehören die großen Viehbestände zu Familien. Sie sind auch die Hauptlieferanten an Fleisch und Milch für die lokalen Märkte. Auf Madagaskar geht es mehr oder weniger nur um Kleinviehhaltungen.

Die Viehzucht für kommerzielle Zwecke wird von Rindviehzucht überwogen. Madagaskar kennt auch die Schweinehaltung (Fleisch), die Ziegenhaltung (Milch und Haut) , die Bienen- (Honig), Geflügel- (Eier und Fleisch), Seidenzucht (Seiden). Fischzucht existiert auch, aber man angelt lieber. Der Verbrauch an diesen Produkte hat seit den letzten Jahren wesentlich zugenommen : dies erklärt eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten der Madegassen.

Eine Viehzucht im Betriebsmaßstab wäre auch vorstellbar, da Madagaskar ein sehr weites Land ist,  aber es würde den Treibhauseffekt verstärken, wie es in Brasilien mit den großen Viehzuchten geschieht.

5- Der Ackerbau:

Er war wie die Viehzucht immer an den Familienbedürfnissen orientiert. Der Reisanbau ist das wichtigste Anbauprodukt: der Reis ist das auf Madagaskar am meisten gebrauchte Nahrungsmittel.

Neben dem Reis stehen unterschiedliche Sorten von Bohnen, Trockengemüse, unendlich viele Sorten von Früchten als Kulturfrüchte zur Verfügung. Der Wirtschaft helfen aber auch Export- und Industriepflanzen (Vanille, Litchi, Kaffee, Pfeffer, ...). Madagaskars ätherisches Öl ist auf dem internationalen Markt erst seit kurzer Zeit, im Gegensatz zum  Holzhandel, der aufgrund des Umweltschutzes an Bedeutung verloren hat. Die restlichen Händler sind noch tätig, da ihre Genehmigungen noch nicht abgelaufen sind. Außerdem würde eine Verlängerung der Politik der Regierung widersprechen.

Obwohl der Reisanbau in Madagaskar der wichtigste ist, muss das Land paradoxerweise jährlich Reis aus konkurrierenden Ländern importieren.

6-Die Fischerei :

Die Insellage Madagaskars begründet die Wichtigkeit der Fischerei, nicht nur an der Küste, sondern auch im Inland. Den Fischern  wie den Bauern stehen nur veralteten Ausrüstungen zur Verfügung, und das verhindert eine wirtschaftliche Ausbeute der an Fisch reichen Gewässer Madagaskars.

Die Betriebe in dem Bereich sind nicht von größerer Bedeutung bis auf einige wie die AQUALMA. Das verursacht eine Unfähigkeit, mit den anderen Ländern wetteifern zu können. Madagaskars Meer- und Süßgewässer haben jedoch bisher noch den Vorteil, offiziell nicht von giftigen industriellen Produkten verschmutzt zu sein. So haben es viele ausländische Fischer verstanden, dass es noch vorteilhaft ist, regelmäßig in den Küstengewässern Madagaskars illegitim zu fischen. Diese Situation ist ein weiteres Problem für die Regierung.

Diese Aspekte des madagassischen Landes benachteiligen heute noch die Insel. Die bisher erbrachten Leistungen sind derzeit offensichtlich kaum zu spüren. Doch können die Entwicklungsmöglichkeiten verwirklicht werden, indem man sich beharrlich und  geduldig zeigt. Deswegen werden  Teilnahme und  Mitarbeit von jedem gefördert, einschließlich der ausländischen Investoren und Unternehmen.