Bedrohte Tropen - Madagaskar-Ausstellung in der Wilhelma

Stuttgarter Nachrichten 20.06.2002

Die Hitze, drückend. Den meisten Gästen im Fuchsienhaus der Wilhelma perlt der Schweiß von der Stirn. Die Luft ist so feucht wie im tropischen Regenwald. Stilecht eben. Schließlich geht es um Madagaskar.

VON MICHAEL DEUFEL

Die knapp 590 000 Quadratkilometer große Insel östlich des afrikanischen Festlands ist Thema einer Sonderausstellung des zoologisch-botanischen Gartens. Überwiegend auf Schautafeln und auf einer großen Landkarte geht es um die vielfältige Fauna und Flora Madagaskars. Helmut Zimmermann, Mitbegründer der Stiftung Natur- und Artenschutz in den Tropen (Nat), hat an der Schau mitgearbeitet und gibt ein Beispiel: "Auf der Gemarkung Stuttgarts existieren etwa drei bis vier Froscharten. Im vergleichbaren Gebiet, das wir in Madagaskar betreuen, sind es über 100." Die bekannteste ist das Goldfröschchen, das vom Aussterben bedroht ist. Wie praktisch die gesamte Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars.

Wirre politische Verhältnisse auf der Insel und die überhand nehmende Brandrodung haben bewirkt, dass laut Zimmermann nur noch acht Prozent des ursprünglichen Regenwalds erhalten sind. Seine Stiftung versucht die Katastrophe zu verhindern. Die Ausstellung soll die Situation auf der Insel dokumentieren und um Unterstützung werben.

Neben Wilhelma-Direktor Dieter Jauch machte sich bei der Eröffnung am Mittwoch auch die Politik zum Anwalt des Regenwalds, etwa Klaus Fischer, Ministerialdirektor im Finanzministerium des Landes, oder die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungshilfeministerium, Uschi Eid.

Die Ausstellung "Madagaskar, Insel der tropischen Kostbarkeiten" dauert bis 22. September. Dem Gewinner eines begleitenden Quiz" winkt eine Wilhelma-Jahreskarte.

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